Chronik bis 2010 - Schützenverein Winnigstedt

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Chronik

1975. Am 3. Mai beteiligt sich der Schützenverein an der Dorfveranstaltung „Aktion Sorgenkind“. Ein erwähnenswerter Höhepunkt allerdings war die Weihung einer neuen Fahne im Zuge des Schützenfestes anlässlich des 115-jährigen Bestehens, die vom damaligen stellvertretenden Kreisvorsitzenden Möhrig vorgenommen wurde. In seiner Ansprache rief er die 115-jährige Tradition des Winnigstedter Schützenvereins zurück, wobei er das Wort Tradition durch die Bezeichnung Brauchtum abgelöst sehen möchte. Die neue Fahne möge – so der Sprecher – auch recht bald Schützen aus Ost und West vorangetragen werden. Aus heutiger Sicht eine weit vorausschauende Aussage, die sich nach der Grenzöffnung 1989 bewahrheiten sollte.

1977. Stilllegung der Schießanlage an der Feldstraße.
1978. Die Kosten der Instandhaltung der verschiedenen Gebäude, des Schießstandes an der Feldstraße und des Schützenhauses wurden im Laufe der nächsten Jahre ein zentrales Thema des Vereins.

Das Fehlen eines Schießstandes nach der nicht mehr vorhandenen Nutzbarkeit war für einen Schützenverein nicht tragbar. Es wurden verschiedene Vorschläge in den Versammlungen diskutiert, wobei es einmal um die Modernisierung und des Ausbau der vorhandenen Schießsportanlage an der Feldstraße und zum anderen um die Errichtung einer Neuanlage neben der Turnhalle, als Erweiterung des Sportzentrums Winnigstedt, ging. Ein schwieriges Problem für den Verein war die Zukunft des Schützenhauses. Die anfallenden Unterhaltungskosten z. B. im Jahr 1978 beliefen sich auf ca. 800 DM, die durch die Mitgliederbeiträge und aus Zuschüssen der Gemeinde aufgefangen werden mussten. Um den Bürgern des Dorfes und den Vereinen das Schützenhaus für Festlichkeiten und andere Veranstaltungen zu erhalten, wurden Gespräche mit der Gemeinde aufgenommen, bei denen der Gemeinde das Gebäude zum Kauf angeboten wurde. Die Gemeinde zeigte jedoch wenig Neigung für eine käufliche Erwerbung oder eine Übernahme des Hauses.
1979. Eine alte Fahne und eine Fahnenschleife sind gefunden worden, die darauf schließen lassen, dass es einen Klein-Winnigstedter Schützenverein gab, der vor 1859 bzw. 1860 aktiv war. Die Fahne stammt aus dem Jahr 1849 und die Fahnenschleifewurden „den Klein Winnigstedter Schützen im Jahre 1899 von den Frauen und Jungfrauen der Gemeinde zum 50-jährigen Bestehen ihres Schützenvereins“ gestiftet. Allerdings gibt es über diese Vereinigung keinerlei sonstigen Aufzeichnungen.

Bei der Generalversammlung am 18.08.1979 wurde der Beschluss gefasst, dass der Neubau an der Sporthalle vorangetrieben werden und der Verkauf für das Gelände an der Feldstraße vorbereitet werden sollte. Die Kosten eines Neubaues an der Turnhalle würden ca. 100.000 DM betragen, der sich aus dem Grundstücksverkauf ergebende Erlös von ca. 3.400 DM sollte dem Schützenverein für den Neubau zur Verfügung gestellt werden. Die Baugenehmigung des Neubaus wurde mit Datum vom 15. September 1980 erteilt.

Der damalige Vereinsvorsitzende Fritz Schulz stellte allerdings mit Nachdruck fest: „Ohne gesicherte Finanzierung gibt es keinen Baubeginn!“
1981. Auf der Mitgliederversammlung im November erklärt der 1. Vorsitzende, dass die Finanzierung des Neubaues nun stehe und mit dem Bau begonnen werden könne. Auf Beschluss der Versammlung wurde der Baubeginn wegen des nahen Winters jedoch bis zum Frühjahr des Jahres 1982 zurückgestellt.

1982. Ein wesentlicher Punkt der Versammlung war auch die Erhaltung des Schützenzeltes an der Roklumer Straße. Der Vorsitzende gab dazu eine eindeutige Erklärung ab und schilderte die damalige Situation: die damalige Regelung sah vor, dass der Verein für einen alljährlich zu beantragenden Zuschuss der Gemeinde in Höhe von 500 DM das Schützenzelt allen übrigen Vereinen und Organisationen des Dorfes kostenlos für Veranstaltungen zur Verfügung stellen müsse. Diese Regelung sei nicht mehr hinnehmbar und vom Verein nicht mehr finanzierbar. Hier war nun endgültig ein Handlungsbedarf erkennbar. Offizieller Baubeginn des Neubaues an der Turnhalle war der 17. April 1982. Bis zum Herbst wurde das Röhrensystem für die Kleinkaliberanlage verlegt.
1983. Ab dem Frühjahr wurde mit der Errichtung des Schießraumes und der Luftgewehranlage begonnen. Im November im Zuge einer Mitgliederversammlung wurde das Richtfest gefeiert.
1984. Eine böse Überraschung erlebten die fleißigen Helferinnen und Helfer am 13. August. In das noch nicht fertig gestellte Schießhaus wurde ein Einbruch verübt und das gesamte aufbewahrte Handwerkszeug gestohlen. Dabei handelte es sich ausschließlich um Privateigentum der Helfer. Die entwendeten Geräte hatten einen Schätzwert von ca. 3.000 DM. Trotzdem ließen sich die Schützinnen und Schützen nicht aufhalten. Der Gemeinderat half, das benötigte Material wieder zu beschaffen.
Am 01. Dezember wurde die Anlage von einem Sachverständigen für Schießsportanlagen abgenommen und genehmigt. Am 15. Dezember erfolgte die Endabnahme durch das Bauamt. Am Ende entstand eine Schießanlage, die lediglich Materialkosten in Höhe von 50.000 DM erforderte. Arbeits- und Lohnkosten gab es nicht, alles wurde in Eigenarbeit geschaffen. Landkreis und Gemeinde gaben Zuschüsse, auch die Gemeindeverwaltung und der Rat unterstützten das Vorhaben.

1985. Der offizielle Einweihungstermin des Schießstandes hat am 25. Januar im 125. Jahr des Vereinsbestehens stattgefunden. Zur Jahreshauptversammlung im März 1985 wurde nun wieder ein für den Verein ernsthaftes Problem zur Sprache gebracht: Das Schützenhaus an der Roklumer Straße. Der 1. Vorsitzende Fritz Schulz wies auf die Schwierigkeiten hin, das Haus weiterhin zu unterhalten und vor allem zu erhalten. Im Anschluss an die Aussprache wurde angeregt, das Schützenhaus der Gemeinde anzubieten und gegebenenfalls vertraglich festzulegen, dass das Gebäude auch in Zukunft den örtlichen Vereinen und der Allgemeinheit für Veranstaltungen erhalten bleibt. Der Vorstand wurde ermächtigt, mit der Gemeinde entsprechende Verhandlungen zu führen. Im Juni 1985 im Rahmen des Volks- und Schützenfestes wurden Mitglieder für 15 und 25 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Eine Ehrennadel für 60 Jahre Mitgliedschaft geht an den 94-jährigen Ehrenvorsitzenden Erwin Meinecke. Erwin Freise erhielt für 50 Jahre die goldene Nadel und wird zum Ehrenmitglied ernannt. Ausgezeichnet für 50 Jahre wird auch Herbert Simon. Der Jubiläumspokal geht an Ralf Künne mit 30 Ringen. Im Oktober 1985 gelingt die Übergabe des Geländes und des Gebäudes des Schützenhauses an der Roklumer Straße an die Gemeinde Winnigstedt. Damit ist der Schützenverein aus der Pflicht, die Unterhaltungskosten für das Gebäude weiterhin zu übernehmen. Die Mitbenutzung der Toiletten in der Sporthalle ist nicht praktikabel. Es wird festgelegt, dass an dem vorhandenen Schießstand eine Damen- und eine Herrentoilette angebaut werden soll. Im Jahr 1987 werden die Toiletten an den Neubau des Schießstandes hinter der Turnhalle fertig gestellt.

1988. Am 15. August veranstalten der Schützenverein Winnigstedt, die Jugendfeuerwehr und der TSV in Winnigstedt für knapp 60 teilnehmende Jugendliche ein „Spiel ohne Grenzen“. Ein Zeltlager und Bauwagen von der Kreisjugendpflege und ein Klettergerüst wird auf dem Schulhof aufgebaut. Gewinner wird die Schützenjugend (229 Punkte) vor der C-Jugend des TSV (215 P.) und der Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr (208 P.) Der Abend endet für die Jugendlichen mit einer Disco.
Nach der Grenzöffnung (1989) und einiger lockerer Verbindungen wird der freundschaftliche Kontakt mit der Schützengesellschaft Blankenburg aufgenommen, die bis in die heutige Zeit anhält. Gegenseitige Besuche mit Freundschaftsschießen werden unternommen. Auch ein gemeinsamer Ausflug mit Floßfahrt auf der Wendefurther Talsperre bleibt vielen Mitreisenden in netter Erinnerung. In den nächsten Jahren sind die regelmäßigen Volks- und Schützenfeste, sowie die Teilnahme an den Schießwettkämpfen im Unterkreis und auf Kreisebene die Höhepunkte des Schießsportjahres.

1995. Im November wird das 10-jährige Bestehen des Schießstandes gefeiert. Der Vorsitzende H.-J. Oppermann stiftet eine Ehrenscheibe, der Gewinner ist H.-P. Glowka. Für die Jungschützen gibt es einen Pokal, den Mira Schmidt gewinnt.
1997. P. Richter wird für 40 Jahre beim DSB geehrt und zum Ehrenmitglied im Verein ernannt.
1998. Das Sommerfest wird mit den Schützen aus Blankenburg begangen. Beim vereinsinternen Wettbewerb im Luftgewehrschießen errang Mira Schmidt den Alfred-Meyer-Pokal. Den 2. Pokal erhielt Dörte Rodde für das beste Ergebnis an der Dartscheibe, der von Frank Prisnitz aus Hessen gestiftet wurde.
2000. Im April wird Janin Müller als Jugendwartin gewählt. Geehrt wurden für 40 J. M. Wegner, für 50 J. Helmut Schrobsdorff und Fritz Behme. Am 30. April 2000 findet die erste Oldie-Night statt. P. Richter stiftet im Juni eine neue Königskette.

Am 19.8. im Rahmen des Sommerfestes wird das 140-jährige Bestehen begangen. Der Veltheimer Schalmeienzug sorgte für prächtige Unterhaltung. Im November 2000 wird Heinz Schlüter für 50 Jahre und Robert Busse für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Die Jahreshauptversammlung 2001 spricht sich für eine Anschaffung einer elektronischen Schießanlage auf der 50 m Kleinkaliberbahn aus. Im Jahr 2002 geht diese Anlage in Betrieb, so dass auf die Seilzuganlage verzichtet werden kann. Ein schneller Aufbau ermöglicht es nun, mit wenigen Handgriffen von der Luftgewehrbahn auf die 50 m Kleinkaliberbahn zu wechseln.
Im Mai 2004 wird die Schützenfahne restauriert. Im August wird Rolf Gebensleben für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
2005. Im Mai wird Erwin Freise für 70 Jahre Mitgliedschaft im SV geehrt. Im August besteht der Schießstand hinter der Turnhalle 20 Jahre. Im Zuge der sich ständig durch Verschärfungen der Vorschriften geänderten Anforderungen an Schießstände und deren Ausstattungen, als Forderungen durch die Kreisaufsichtsbehörde, wird im September 2005 mit dem Ausbau des Schießstandes begonnen. Es werden die Wände verkleidet, der Fußboden wird mit Fliesen ausgelegt, die Beleuchtungsanlage und die Heizung modernisiert. Diese Arbeiten nehmen einen erheblichen finanziellen Rahmen ein. Jetzt ist es auch komfortabel möglich in den Wintermonaten bei erträglichen Temperaturen dem Schießsport nachzugehen.

2006. Am 16. August im Rahmen des Sommerfestes stiftet der ehemalige Vorsitzende Hans-Jürgen Oppermann anlässlich seines 75. Geburtstages einen Wanderpokal. Die erste Gewinnerin ist Marianne Wegner.

Im Oktober besteht die Freundschaft mit der Blankenburger Schützengesellschaft v. 1672 bereits 10 Jahre. Es wird die Einweihung des Schießstandes nach Renovierung gefeiert.


Gründung der Bogenabteilung

Im Jahre 2007 und 2008 reift der Plan über die Einrichtung einer Bogenschießabteilung heran. Eine Einrichtung einer neuen Abteilung innerhalb des Vereins beinhaltet immer auch ein finanzielles Risiko.
Um dieses gering zu halten findet am 05.07.2008 ein Tag der offenen Tür statt. Aufgrund der guten Resonanz wird zum Sommerfest im August des Jahres 2008 die Bogensparte gegründet. Im ersten Sommer findet das Bogenschießen auf dem Sportplatz oberhalb der Turnhalle statt. Dieses Gelände wird von der Gemeinde Winnigstedt für den Zeitraum des Schießens zur Verfügung gestellt. Da der Aufbau der schweren Scheiben für Kinder und Jugendliche kaum bewältigt werden kann, ist es immer nötig, dass mind. 2 Erwachsene an den Schießtrainingszeiten teilnehmen. Um hier eine Erleichterung zu verschaffen wird im Jahr 2009 der Platz über den 50 m Röhren der Kleinkaliberanlage für den Bogenschießbetrieb hergerichtet. Mit Errichtung eines Zauns und der Verwendung eines Netzes sind die Erfordernisse an Bogenschießplätzen genüge getan. Die schweren Strohscheiben können den Sommer über im Freien stehen bleiben. Im Winterhalbjahr findet das Bogenschießen freitags nachmittags in der Turnhalle statt.
Durch die Einrichtung der Bogenabteilung sind wieder mehr Jugendliche in den Verein eingetreten. Dieses macht sich auch beim Luftgewehrschießen bemerkbar. Mit einer neuen Schülermannschaft und Junioren wird der Schießsport den Jugendlichen gegenüber näher gebracht, und diese finden hoffentlich noch viele Jahre Gefallen an diesem anspruchsvollen und leistungsorientierten Sport.

Wenn man zurückschauend die hundertundfünfzigjährige Entwicklung des Vereins verfolgt, so kann man erfreut feststellen, dass sich zu allen Zeiten Personen gefunden haben, die mit Idealismus und Tatkraft die Geschicke des Vereins in die Hände genommen und durch alle Krisenzeiten hindurch geführt haben. Auch nach der Katastrophe des 2. Weltkrieges fühlten sich einige treue Anhänger des Schützenwesens verpflichtet, allen Schwierigkeiten zum Trotz den Wiederaufbau des Vereins zu verwirklichen und seine wirtschaftliche Sicherung durchzusetzen.

Wenn aber in unserem kurzen Rückblick von einem erfolgreichen Vereinsleben gerade in den letzten Jahren berichtet werden konnte, so ist dieses in hervorragendem Maße dem seit 1954 unermüdlichen tätigen 1. Vorsitzenden Walter Busse zu verdanken. Er hat mit viel Geschick und unter großem persönlichem Einsatz von Zeit und Geld in beispielhafter Weise gezeigt, wie auch in der heutigen Zeit ein traditionsreicher Verein bestehen und erfolgreich sein kann.
Möge es dem Verein beschieden sein, dass auch in Zukunft tatkräftige und idealistische Männer und Frauen in seinen Reihen die Tradition des Vereins zu wahren und sein Ansehen zu mehren wissen zum Wohle des gesamten deutschen Schützenwesens.



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